Was für ein Jammer, daß diese klarsichtige Analyse der Persönlichkeitsstruktur des armen Jungen zu spät kommt: Man hat damals doch glatt befunden, er wäre ein paranoider Schizophrener, und hat ihn - trotz seiner Jugend - für den Rest seines Lebens in der Anstalt für geistesgestörte Rechtsbrecher endgelagert.
Eine absolute Fehlentscheidung. Man hätte Psycho verbieten und Hitchcock zum Teufel jagen, oder wenigstens exorzieren, sollen. Psycho war maßgeblich beeinflussend auf die sog. "Psycho-Killerfilme" und ich glaube, dass man dieses fragwürdige Erbe brechen muss. Überhaupt inspiriert mich der andere Thread ungemein; wir zwingen einfach alle Konsumenten von "Killerfilmen" und "Killerspielen" dazu, sich einer exorzistischen Maßnahme zu unterziehen und sie so von ihrem Medienteufel zu erlösen. Das wäre ein einfacher Prozess auf dem Weg zur gesellschaftlichen Vervollkommnung- Stimmungsorgeln à la "Do Androids dream of electric sheeps?" gibt es dann auch noch und die Welt ist perfekt! (Ob ich das alles selbst so ganz glaube, weiß ich nicht zu sagen :D).
Diesen Knaben habe ich immer als warnendes Beispiel dafür betrachtet, wie man es also mit Sicherheit nicht anstellen soll: Abgeschlagene Köpfe dürfen NIE in einer Auslage zur Schau gestellt werden, das bringt Unglück.
Na ja, ob es für ihn ein Unglück war... Nein, für diesen jungen Mann war es vielmehr ein Glück; "seht her, das ist meine Mutter, schaut, was sie mir mein Leben lang angetan hat". Aus der Platzierung würde ich schließen, dass sie ihn als Prestigeobjekt gesehen hat, etwas Anständiges aus ihm machen wollte und er darunter litt. Aber das ist nur Spekulation.
Man möge mir meinen Zynismus von oben verzeihen, aber je mehr ich diese Welt betrachte, desto deutlicher wird mir, dass Zukunftsvisionen mit Stimmungsorgeln à la Blade Runner vielleicht doch relativ harmlos sind, im Vergleich zum mittelalterlichem Rückzug mit Massenmedien...