Neue Antwort erstellen
Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen
Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.
Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.
Vorherige Beiträge 108
-
-
Kreuzworträtsel (zufällig gefunden 1945)
(Prolog): Dies sind die geheimen Worte, die der lebendige Jesus sagte; Didymos Judas Thomas hat sie aufgeschrieben.
(Logion 1) Und er sagte: Wer die Erklärung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.
(Logion 2) Jesus sagte: Der Suchende soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet. Und wenn er findet, wird er in Erschütterung geraten; und (wenn) er erschüttert ist, wird er in Verwunderung geraten, und er wird König über das All werden.
(Logion 3) Jesus sagte: Wenn jene, die euch (ver)führen, zu euch sagen: „Siehe, das Königreich ist im Himmel“, (so) werden euch die Vögel des Himmels zuvorkommen. Sagen sie zu euch: „Es ist im Meer“, (so) werden euch die Fische zuvorkommen. Aber das Königreich ist innerhalb von euch und außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, dann werdet ihr erkannt werden; und ihr werdet wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht erkennt, seid ihr in Armut, und ihr seid die Armut.
(Logion 14): Es sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr fastet, werdet ihr euch (eine) Sünde schaffen. Wenn ihr betet, werdet ihr verurteilt werden. Und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr eurem Geiste etwas Schlechtes tun (=euch schaden). Und wenn ihr in irgendein Land geht und in den Gegenden wandelt, wenn man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzten wird; die Kranken unter ihnen, heilt sie. Denn was in euren Mund eingehen wird, wird euch nicht verunreinigen. Aber was aus eurem Mund herauskommt, das ist es, was euch verunreinigen wird.
(Logion 15): Jesus sagte: Wenn ihr den seht, der nicht von einer Frau geboren ist, werft euch auf euer Antlitz nieder, betet ihn an. Jener ist euer Vater.
(zusätzlicher Hinweis) Der Herr sagte: Was immer aus der Wahrheit geboren ist, stirbt nicht. Was immer aus einer Frau geboren ist, stirbt.
(Logion 16) Jesus sagte: Vielleicht denken die Menschen, daß ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, daß ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen.
(Logion 20) Die Jünger sagten zu Jesus: „Sag uns -- das Königreich der Himmel, wem gleicht es?“ Er sagte zu ihnen: „Es gleicht einem Senfkorn. Es ist kleiner als alle Samen. Wenn es aber auf die Erde fällt, die man bearbeitet, treibt es einen großen Sproß und wird den Vögeln des Himmels zum Schutz sein.“
(Logion 30) Jesus sagte: Wo drei Götter sind, sind sie Götter; wo zwei oder einer sind, -- ich bin mit ihm.
(Logion 31) Jesus sagte: Kein Prophet ist willkommen angenommen in seinem Dorf. Kein Arzt heilt die, die ihn kennen.
(Logion 34) Jesus sagte: Wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen sie beide hinunter in eine Grube.
(Logion 35) Jesus sagte: Es ist unmöglich, daß jemand in das Haus des Starken hineingeht und es gewaltsam in Besitz nimmt, es sei denn, er binde (zuvor) seine Hände. Dann wird er sein Haus umdrehen.
(Logion 39) Jesus sagte: Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel der Erkenntnis empfangen; sie versteckten sie. Sie sind selbst nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, ließen sie (aber auch) nicht. Ihr aber, werdet klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
(Logion 40) Jesus sagte: Ein Weinstock ist außerhalb des Vaters gepflanzt worden; und da er ohne Kraft ist, wird er samt seiner Wurzel ausgerissen werden und zugrunde gehen.
(Logion 41) Jesus sagte: Wer (etwas) in seiner Hand hat, dem wird gegeben werden; wer nicht hat, dem wird auch das Wenige, das er hat, weggenommen werden.
(Logion 42) Jesus sagte: Werdet Vorübergehende!
(Logion 44) Jesus sagte: Wer den Vater lästern wird, dem wird man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber den Heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf der Erde noch im Himmel.
(Logion 48) Jesus sagte: Wenn zwei miteinander Frieden schließen (oder: halten) im gleichen Haus, werden sie zum Berg sagen: „Hebe dich hinweg!“ Und er wird sich hinwegbewegen.
(Logion 49) Jesus sagte: Selig sind die Einzelnen und Auserwählten, denn ihr werdet das Königreich finden; denn ihr (stammt) aus ihm (und) aufs Neue werdet ihr dorthin gehen.
(Logion 50) Jesus sagte: Wenn man zu euch sagt: „Woher seid ihr gekommen?“, sagt zu ihnen: „Wir sind aus dem Licht gekommen, dem Ort, wo das Licht durch sich selbst geworden ist. Es stand/befestigte [sich selbst], und es erschien in ihrem (pl.) Bild. Wenn man zu euch sagt: „Wer seid ihr?“, sagt: „Wir sind seine Söhne und wir sind die Auserwählten des lebendigen Vaters.“ Wenn man euch fragt: „Was ist das Zeichen eures Vater in euch?“, sagt zu ihnen: „Bewegung ist es und Ruhe.“
(Logion 51) Seine Jünger sagten zu ihm: ,,An welchem Tag wird die Ruhe der Toten eintreten? Und an welchem Tag wird die neue Welt kommen?“ Er sagte zu ihnen: „Jene (die Ruhe), nach der ihr Ausschau haltet, ist (bereits) gekommen, aber ihr erkennt sie nicht.“
(Logion 53) Seine Jünger sagten zu ihm: „Nützt die Beschneidung oder nicht?“ Er sagte zu ihnen: „Wenn sie nützlich wäre, würde ihr Vater sie aus ihrer Mutter beschnitten zeugen. Aber die wahre Beschneidung im Geiste hat vollen Nutzen gefunden.“
(Logion 54) Jesus sagte: Selig sind die Armen, denn euer ist das Königreich der Himmel.
(Logion 55) Jesus sagte: Wer nicht seinen Vater haßt und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und (wer) seine Brüder (nicht) haßt und seine Schwestern (und nicht) sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.
(Logion 56) Jesus sagte: Wer die Welt erkannt hat, hat einen Leichnam gefunden. Und wer einen Leichnam gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig.
(Logion 58) Jesus sagte: Selig ist der Mensch, der sich abmühte; er hat das Leben gefunden.
(Logion 65) Er sagte: Ein gütiger Mann hatte einen Weinberg. Er gab ihn Landarbeitern, damit sie ihn bearbeiteten und damit er seine Frucht von ihnen erhalte. Er schickte seinen Diener, damit die Landarbeiter ihm die Ernte seines Weinberges gäben. Sie ergriffen seinen Diener, schlugen ihn; beinahe hätten sie ihn getötet. Der Diener ging; er sagte es seinem Herrn. Sein Herr sagte: „Vielleicht haben sie ihn nicht erkannt.“ Er schickte einen anderen Diener. Die Landarbeiter aber schlugen (auch) den anderen. Darauf schickte der Herr seinen Sohn. Er sagte: „Vielleicht werden sie sich vor meinem Sohn scheuen.“ Jene Landarbeiter, da sie wußten, daß er der Erbe des Weinbergs war, ergriffen sie ihn, sie töteten ihn. Wer Ohren hat, möge hören.
(Logion 71) Jesus sagte: Ich werde [dieses] Haus [zerstören], und niemand wird in der Lage sein, es [wieder] aufzubauen.
(Logion 78) Jesus sagte: Weshalb seid ihr auf das Feld hinausgegangen? Um ein Schilfrohr zu sehen, das vom Wind bewegt wird? Um einen Menschen zu sehen, der weiche Kleider trägt [wie eure] Könige und eure Mächtigen? Diese sind es, die weiche Kleider tragen, und sie [werden nicht in der Lage sein], die Wahrheit zu erkennen.
(Logion 81) Jesus sagte: Wer reich geworden ist, möge herrschen. Und wer Macht hat, möge darauf verzichten.
(zusätzlicher Hinweis): Gemeint ist die ganz und gar bescheidene Macht, sich irgendwann einmal alles kaufen zu können, was es schon gibt.
(Logion 82) Jesus sagte: Wer mir nahe ist, ist dem Feuer nahe. Und wer mir fern ist, ist dem Königreich fern.
(Logion 85) Jesus sagte: Adam war aus einer großen Kraft und einem großen Reichtum entstanden, und er wurde (dennoch) euer nicht würdig; denn wenn er würdig geworden wäre, [hätte] er den Tod nicht [geschmeckt].
(Logion 86) Jesus sagte: [Die Füchse haben ihre Höhlen] und die Vögel haben ihr Nest. Der Sohn des Menschen aber hat keinen Ort, seinen Kopf niederzulegen und sich auszuruhen.
(Logion 90) Jesus sagte: Kommt her zu mir, denn sanft ist mein Joch und meine Herrschaft ist mild, und ihr werdet Ruhe für euch finden!
(Logion 96) Jesus [sagte]: Das Königreich des Vaters gleicht einer Frau. Sie nahm ein wenig Sauerteig; [sie verbarg] ihn im Mehl, (und) sie hat ihn zu großen Broten gemacht. Wer Ohren hat, möge hören.
(Logion 97) Jesus sagte: Das Königreich des [Vaters] gleicht einer Frau, die ein [Krug] voll Mehl trägt. Während sie einen weiten Weg ging, brach der Henkel des Kruges. Das Mehl strömte hinter ihr auf den Weg. (Aber) sie merkte es nicht, sie hatte kein Unheil wahrgenommen. Als sie zu ihrem Haus gelangt war, stellte sie den Krug nieder. Sie fand ihn leer (vor).
(Logion 98) Jesus sagte: Das Königreich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen mächtigen Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Haus. Er stieß es in die Wand, um zu erkennen, ob seine Hand stark (genug) wäre. Dann tötete er den Mächtigen.
(Logion 99) Die Jünger sagten zu ihm: „Deine Brüder und deine Mutter stehen draußen.“ Er sagte zu ihnen: „Diese hier, die den Willen meines Vaters tun, sind meine Brüder und meine Mutter. Sie sind es, die in das Königreich meines Vaters eingehen werden.“
(Logion 101) (Jesus sagte): Wer seinen Vater nicht haßt und seine Mutter wie ich, wird mir nicht [Jünger] sein können. Und wer [seinen Vater nicht] liebt und seine Mutter wie ich, wird mir nicht [Jünger] sein können. Denn meine Mutter, [...] aber [meine] wahre [Mutter] gab mir das Leben.
(Logion 102) Jesus sagte: Wehe den Pharisäern! Sie gleichen einem Hunde, der auf der Futterkrippe für Ochsen liegt. Denn weder frißt er noch [läßt] er die Rinder fressen.
(Logion 105) Jesus sagte: Wer den Vater und die Mutter kennen wird, er wird „Sohn der Hure“ genannt werden.
(Logion 106) Jesus sagte: Wenn ihr die zwei (zu) einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: „Berg, hebe dich hinweg!“, wird er sich umdrehen.
(Logion 108) Jesus sagte: Wer von meinem Mund trinken wird, wird werden wie ich; ich selbst werde er werden, und die verborgenen Dinge werden sich ihm offenbaren.
(Logion 110) Jesus sagte: Wer die Welt gefunden hat und reich geworden ist, möge der Welt entsagen.
(Logion 113) Seine Jünger sagten zu ihm: „Das Königreich, an welchem Tag wird es kommen?“ (Jesus sagte): „Es wird nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen: „Siehe hier oder siehe dort“, sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.“
(zusätzlicher Hinweis) Der Herr sagte: Ihr habt alle Dinge verstanden, die ich euch gesagt habe, und ihr habt sie im Glauben angenommen. Wenn ihr sie erkannt habt, dann sind sie [die Eurigen]. Wenn nicht, dann sind sie nicht die Eurigen.
Gesuchte Lösungsworte:
Tod =
Mutter =
Hure =
Vater =
Sohn =
Brüder und Schwestern =
Berg =
heiliger Geist =
Königreich =
Zu verlieren ist alles, zu gewinnen ist auch alles. Einsendeschluss ist der jüngste Tag.
Bevor ich hier meine Lösung des Kreuzworträtsels präsentiere, möchte ich natürlich die Spannung erhalten. Vielleicht ist ja jemand dazu in der Lage, unabhängig von mir auf die gleiche Lösung zu kommen.
Die erste Frage, die man dabei stellen muss, ist: Worum geht es überhaupt, bzw. welches Raster muss ich anwenden, damit alle Logien einen vollkommenen Sinn ergeben?
Dass es sich bei „Mutter“, „Vater“, „Sohn“, „Hure“, etc. nicht um natürliche Personen handelt, sondern um ganz bestimmte Metaphern für ganz bestimmte Sachverhalte, sollte klar sein. Ebenso klar wie die Tatsache, dass Jesus eben ein genialer Prophet war, aber wohl kaum der „Sohn“ des eigenen Programms.
Aber um welche „Sachverhalte“ geht es? Ein letzter Hinweis: Es geht stets um die eigentliche Basis allen menschlichen Zusammenlebens und um die elementarste zwischenmenschliche Beziehung. Es geht nicht um den einzelnen Menschen – und schon gar nicht um Moral!
Und: Mit dem „Tod“ ist der „Tod der Kultur“ gemeint, genauso, wie man erst einmal die „Mutter“ als „Mutter der Kultur“ und den „Vater“ als „Vater der Kultur“ interpretieren muss. Das gehört aber noch nicht hinter die Gleichheitszeichen!
Viel Spaß beim Knobeln! -
Hallo Leute,
ihr seid mal wieder total auf dem Holzweg. Ist aber nicht schlimm, denn bis vor einem halbem Jahr wusste noch niemand, was es mit der Heiligen Schrift im Allgemeinen und dem Thomas-Evangelium im Besonderen tatsächlich auf sich hat.
Der erste Kardinalfehler ist der, die Welt der Heiligen Schrift mit dem zu verwechseln, was wir heute in der modernen Wissenschaft mit dem Universum bezeichnen.
Der zweite Kardinalfehler ist der, den einzelnen Menschen für das verantwortlich machen zu wollen, was in der Welt des Menschen ganz offensichtlich nicht funktioniert.
Alle anderen "Missverständnisse" dieser Welt ergeben sich daraus. Zur Klarstellung:
1. Götter sind keine Wesenheiten außerhalb der menschlichen Vorstellungswelt und seit dem "Auszug der Israeliten aus Ägypten" wären sie eigentlich überflüssig gewesen.
2. Schöpfungsmythen (mit ihnen ist nicht zu spaßen!) beschreiben natürlich nicht die "Entstehung der Welt", sondern dienen der Programmierung des menschlichen Unterbewusstseins mit einer bestimmten "Vorstellung von der Welt". Der im Schöpfungsmythos implizite Gott wird zu einem anonymen Archetyp des kollektiv Unbewussten. Mit anderen Worten: Ein Voodoo-Zauber der ganz besonderen Art.
3. Mit diesem religiösen Hokuspokus ist deshalb nicht zu spaßen, weil der anonyme Archetyp sich unabhängig vom Glauben an den jeweiligen Gott im Unterbewusstsein festsetzt und auf subtile Weise das Verhalten eines ganzen Volkes beeinflusst. Befreien kann man sich davon nur, indem man den anonymen Archetyp erkennt und damit ins Bewusstsein holt. Dieser Erkenntnisprozess nennt sich "Auferstehung".
Wer "Untertan" bleiben will, braucht das hier Gesagte nicht zu glauben, wer sich aus dem "Gotteswahn" befreien möchte, bekommt alle Fragen erschöpfend beantwortet.
Aber wie schon Morpheus zu Neo sagte: "Ich kann dir nur die Tür zeigen - hindurchgehen musst Du selber." -
23 - lol
@ Almathea na is doch ne solide und logische Deutung
mal ne abgefahrenere Interpretation, die allerdings im krassen Gegensatz zu den vorhergehenden und folgenden logs steht - will sagen, also Unsinn ist:
der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater
Nach allgemeiner Vorstellung kam doch Jesus auf die Erde, um für unsere Sünden zu sterben? - so in etwa richtig?
Vielleicht wollte Gott aber das Konfliktpotential einfach nur noch erhöhen, weil es ihm zu wenig Sünden waren. Also hat er seinen rüpelhaften Sohn bei sich rausgeschmissen, weil er sich so gänzlich anders als erhofft entwickelte.
- Vater gegen Sohn
- gekommen, um Spaltungen auf die Erde zu werfen - Feuer usw.
Jesus = menschlich gewordener Antichrist
Man sagt doch auch - alles weltliche ist teuflisch - also um diese "gefallener Engel - Luzifer" - Story aufzugreifen - wurde Luzifer weltlich - also zu Jesus und brachte Schwert und Krieg unter die Menschen.
mal noch was anderes - interessanteres - hoffe ich:
Krieg, Schwert, Feuer usw. hatten wir ja eigentlich auch schon vor Jesus - zb im Alten Testament. Dies beginnt mit der Genesis und Adam und Eva. Adam ist ja praktisch auch ne Art Gottessohn. Mit seiner Eva an der Seite begann ja die Dualismusstory. Dann kam der Knatsch mit Gott und dem Rauswurf aus dem Garten Eden - auf die normale Erde. Eva gebar ua drei Söhne - Kain, Abel und Seth - damit hätten wir dann die fünf, die sich untereinander auch nur suboptimal verstanden.
Es ergeben sich Parallelen. -
Dann ist es mal wieder an mir.
Logion 16:
Jesus sagte: "Vielleicht denken die Menschen, daß ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, daß ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen."
Ihr seht mich einigermaßen ratlos. Ich kämpf mich mal durch.
Es gibt zwei Parallelstellen: Mt 10,34f und Lk 12,51ff.
Nun, es scheint mir die Ankündigung des Gerichts darzustellen, da bin ich eigentlich recht sicher. Die Spaltung meint eben die Aufteilung in gläubig und nichtgläubig und die daraus resultierende Trennung.
Weiterhin werden die drei zerstörenden Mittel "Feuer, Schwert, Krieg" genannt, meiner Meinung nach eine Anspielung auf die Offenbarung.
Okay. Die Zahlen. Zahlen sind in der Bibel eigentlich nie zufällig gewählt, also könnt ich mir vorstellen, dass es auch bei Thomas kein Zufall ist.
Die 5: Naja, 5 Bücher Mose, 5 Wundmale usw. Die 5 ist Zeichen der Vollkommenheit des Menschen (siehe 5 Sinne usw). 5 war die kleinste familiäre Einheit, die Israel kannte. Und hier seh ich den Zusammenhang. Die 5 in einem Haus spielen für mich auf eine Familie an.
Die 3: Das ist die Zahl der göttlichen Vollkommenheit, das Endprodukt. Und die drei steht vorallem für die drei Tugenden "Glaube, Liebe und Hoffnung". Das halte ich hier für ausschlaggebend.
Die 2: Sie ist die Zahl des Dualismus. Aber oftmals auch "nur" die Zahl des Bösen, zu sehen am Doppelpack Adam und Eva, wo beide eben böse waren.
Und hier seh ich den Zusammenhang. Die drei Tugenden, die gläubigen Menschen, stehen dem Bösen gegenüber und es wird zur Scheidung kommen.
Hm, das mit Vater und Sohn könnte man natürlich auf eine böse Weise deuten...;) da halt ich mich erstmal zurück und gehe in katholischer Art und Weise von einem rein menschlichen, familiären Konflikt aus!
Hat jemand von euch bessere Ideen? Ich hab ganz schön gestochert.
-
Großartig.
Nein, den Sinn ändert das nicht. Und die Hinzufügung hab ich schon kommentiert, mh?
Mir ging es ja nicht darum, in dem Logion eine Anfügung zu finden (wir reden hier doch eh nicht über einen sauberen Bericht aus erster Hand, in gewisser Weise ist das gesamte Evangelium eine "Anfügung" ), sondern auf den Widerspruch zwischen den beiden Gottesbildern. -
Das ist zu klein.
Es sieht aus wie ein detenfei.
(Zur Erklärung: Ein detenfei deutet eine spätere Anfügung im koptischen an)
Schicks mir mal per mail in groß bitte!
Dann schau ich es mir an, aber ja, ich glaube, du hast Recht. Hopp, her damit!
Edit:
Es IST ein detenfei. Also fei ist der koptische Buchstabe, der hier versehen ist um anzudeuten, dass etwas ergänzt wurde. Eine schöne Eigenart im koptischen, wenn ich mich nicht irre. Ich bin da nicht sooo fit.
Also MoD, du hast völlig Recht, es IST eine Anfügung.
Aber ändert das etwas auf die Sicht des Logs? -
Original von Amalthea
Allerdings vom Stil her und der Reihenfolge, würde ich sagen: Nein. Ist aber wirklich nur eine stilistische Vermutung.
Bist du dir da sicher? Schau dir mal das FEI an. Ich kenn mich da nicht so aus, aber es könnte doch ein detenfei sein, you see? -
Original von Amalthea
Ja, diese Vorwürfe gab es, wenn sie auch einen anderen Ansatzpunkt hatten. Aber Mk 3,31 ist keine Hinzudichtung.
Da sieht man mal, wie man Missverständnisse produzieren kann. Mk3,31 würde ich eher als Beleg einer späteren Hinzudichtung der Jungfrauengeburt ansehen. Denn hier wird ja von einer tatsächlichen Mutter gesprochen, was mich eben zu Heb7,3 gebracht hat, wo sie ja komplett geleugnet wird.
Nein, das denke ich auch nicht. Ich sehe das log eher als Einschub zur Bestätigung seines Gottesdaseins.
Macht ja auch durchaus Sinn. Gerade bei solchen Stücken sollte man nicht zu viel hineinlegen, die Worte tragen nur soviel.
Machen wir mit dem Nächsten weiter? -
Original von MoD3000
Bin ich mir nicht so im Klaren. Natürlich ist es naheliegend. Auch für die damaligen Menschen? Ich bin mit Kirchengeschichte nicht sonderlich vertraut, aber ich erinnere mich dunkel, auch über die jungfräuliche Empfängnis gab es Häresievorwürfe, schlussfolgere ich zu Unrecht, dieser Part sei eine spätere Hinzudichtung? Zumindest Mk3,31 scheint für meine ungeübten Augen in diesem Licht.
Schon klar, bereits in Heb7,3 wird die Mutter einfach wieder weg geschrieben. War wohl durchaus ein Bedürfnis das reine Lamm von den irdenen Fesseln zu lösen.
Ja, diese Vorwürfe gab es, wenn sie auch einen anderen Ansatzpunkt hatten. Aber Mk 3,31 ist keine Hinzudichtung. Tatsächlich ist die erste Hälfte des Mk-Evangeliums etwas wirr und nicht so konsequent aufgebaut, wie die zweite Hälfte, aber das liegt daran, dass Mk einfach versucht hat möglichst viel unterzukriegen. Meist waren das in sich geschlossene Texteinheiten, die er in Verbindung setzen wollte. Dadurch wirkt es nur so, als wäre es ein Zusatz. Mir ist jedenfalls nichts bekannt.
Aber ja, die Jungfrauenempfängnis war ein Mittel um Jesus wahren Gott werden zu lassen, denn wenn er "normal" empfangen worden wäre, könnte er die Sünde in sich tragen. Das war der Witz daran.
Denn mein Argument macht nur Sinn, wenn Jesus tatsächlich noch einen zweiten, ihm gleichen, Messias erwartete, was ich nach allem, was wir in der Bibel finden, für Unsinn halte.
Nein, das denke ich auch nicht. Ich sehe das log eher als Einschub zur Bestätigung seines Gottesdaseins. Ob der zweite Satz dabei nachgearbeitet wurde, kann ich aber ohne Original nicht sagen. Mit Thomas wurde nicht so viel gearbeitet, wie mit den Synoptikern, wo diese Fragen geklärt sind. Allerdings vom Stil her und der Reihenfolge, würde ich sagen: Nein. Ist aber wirklich nur eine stilistische Vermutung.