Wie werde ich Gothic? Nach einigen Erlebnissen in diversen Chaträumen, Gesprächen und Ereignissen, wurde mir immer öfter EINE Frage gestellt. "Wie werde ich Gothic?" Nun, ich habe darüber nach gedacht und da es offensichtlich viele junge Menschen gibt, die sich mit dieser Frage herum quälen, beschloß ich einige Gedanken zu dem Thema aufzuschreiben. Ich fühle mich einfach berufen, den vielen Jugendlichen (aber auch Älteren die sich mit diesem Problem beschäftigen!) zu helfen, damit sie nicht orientierungslos durchs Leben gehen und womöglich in ihr Verderben rennen. Denn, DIE GEFAHR IST GROß!!! Es gibt genügend Propheten, die einen auf den falschen Weg führen wollen! HIER ALSO DER ULTIMATIVE WIE-WERDE-ICH-GOTH-GUIDE!!!! Wichtig ist zunächst einmal das Äußere! Auf jeden Fall immer schwarze Sachen tragen! Nur in Ausnahmen ist weiß (als Rüschenhemd) oder blutrot (z.B. als Innenfutter des Umhangs) gestattet. Das Outfit an sich, sollte entweder Lack-Leder, Mittelalter, Vampirähnlich oder sonstwie alt und verstaubt wirken. Bei Männern bevorzugt Ledermäntel, Umhänge, geschnürte Hosen. Die Frauen in engen Korsagen, aufreizenden Kleidern. Netzteile, ebensolche, oder einfach nur zerrissene Strumpfhosen sind auch nicht schlecht. Silberschmuck ist absolut erforderlich. Umgedrehte Kreuze, Pentagramme, Ketten, Totenköpfe, Ringe etc. Am Besten Schmuck der irgendwie nach SM aussieht. Halsbänder, Piercingringe und ähnliches. Schuhe müssen entweder spitz mit Schnallen übersät, oder metallbeschlagene Schnürstiefel sein. Bei Frauen sind hochhackige Dominastiefel oder bis zur Taille reichende Schnürschuhe notwendig. Diese dann noch mit Ketten verzieren, oder auch mit Glöckchen. (Wobei hier die Auswahl den Richtigen Klang zu treffen schon einige Erfahrung fordert!) Die Hautfarbe muß immer Leichenblass sein. Notfalls mit Make up nachhelfen. Augen schwarz umrandet, kunstvolle Verzierungen die den Piercingschmuck einbeziehen und so den Gesamtgesichtseindruck verstärken, können nie schaden. Es gilt also absolutes Sonnenverbot!! Wenn nicht zu umgehen, dann nur mit Sonnenschirm, Brille und Sonnencreme Lichtschutzfaktor mindestens 375!!!! Haare: Am besten lang, oder richtig kurz! Immer schwarz! Nur in Ausnahmen ist rot oder weißblond erlaubt. Dann aber bitte auch nur als vereinzelte Strähnen! Ausrasierte Partien sind durchaus genehm. Wichtig für das Äußere ist natürlich auch Mimik und Gestik. Beim Laufen sollte man sich also einen schlurfenden Gang angewöhnen, mit hängenden Schultern und einem von unten nach oben gleitenden Blick. Dieser sollte "Normalbürgern" gegenüber immer sehr böse sein. Unter Gleichgesinnten ist eine "Ich-trage-das-gesamte-Leid-der-Welt" Mine angebracht. Dies ist durchaus der schwierigste Teil. Zum Üben empfehle ich die Jesusdarstellungen in katholischen Kirchen. (Aber nur die Szenen wo er am Kreuz hängt!!!!) und intensives Studium des Films "The Crow". Brandon Lee trägt als Hauptdarsteller eigentlich die perfekten Gesichtszüge. Zum Auftreten gehört auch das absolute LACHVERBOT!!!! Getanzt wird in den einschlägigen Clubs IMMER im Kreis. Der Tanz ist langsam und ähnelt den Laufbewegungen. Zwei Schritte vor und einen zurück. Das ganze mit hängenden Armen und gesenktem Kopf. Immer schön schleppend. Ansonsten arrogant gucken, sein Umfeld mustern, nie laut werden und nicht soviel reden!!!! Wichtig ist auch, dass man dieses Erscheinungsbild immer hat!! Auch wenn man so vielleicht erhebliche Schwierigkeiten im normalen Leben bekommt. (Man fliegt bei den Eltern raus, wird vom Chef gekündigt, in der Tram von Skinheads zusammen geschlagen... Solche Erfahrungen sind vielleicht schmerzvoll, helfen aber auch den richtigen Blick zu bekommen. Und nichts ist schlimmer, als tagsüber im Einkaufscenter von ein paar Discobekanntschaften erkannt und als "Freizeitgruftie" geoutet zu werden!!!! Damit ist man definitiv unten durch!!!!) Und noch eins! Gothics sind nie dick!! Es geht ihnen nicht gut. Sie essen nicht viel, sie leben nicht in Saus und Braus. Bei einer durchschnittlichen Körpergröße von 170cm sollte man NICHT mehr als 50 Kilo wiegen!!! Dies ist in unserer Wohlstandsgesellschaft sicherlich eine schwierige Angelegenheit. Aber es lohnt sich! Immer Aussehen wie ein AIDS-Kranker kurz vorm Sterben. (Oder eben wie Jesus am Kreuz!) Die Wohnung Falls man in die Szene integriert ist, kann es durchaus passieren, dass man einige Leute zu Hause empfangen muß. Auch hier ist zunächst einmal auf die Kleiderordnung zu achten. Aber auch die Wohnung muß dementsprechend sein. Die Wände schwarz bemalen, eben solche Vorhänge, immer abgedunkelt. Alles wird mit Kerzenleuchtern ausgeleuchtet. Es darf aber nicht zu hell werden. Stoffe und nicht mehr zu tragende Klamotten können durchaus als Schmuck an den Wänden oder von den Decken hängen. Die Kerzenhalter, Aschenbecher und sonstige Gebrauchsgegenstände sollten die form von Schädeln, Drachen, Monstern, Zombies haben und aus Silber sein. Dinge die nicht aus Metall sind, immer in Schwarz halten. In Ausnahmen ist die Farbe vermoderter Knochen erlaubt. (Plastiktotenkopfaschenbecher) Nicht zu viele komfortable Sitzgelegenheiten schaffen. Am sinnvollsten sind ein paar Kissen, niedrige Tische und Thronähnliche Sessel, die absolut unbequem sein müssen und nicht zum Sitzen einladen. Über allem sollte mehr als nur ein Hauch von Patchouli schweben. (Was sich übrigens auch als Parfüm von selbst versteht!!) Konsequenterweise, besorge dir einen Sarg um darin zu Schlafen. Auch kannst du Erde auf den Boden streuen und Gras sähen. Das ärgert auf Dauer zwar deine Untermieter, wird aber in der Presse immer gern gesehen. Am wichtigsten ist ein "Altar". Dies kann einfach nur ein Platz auf einer Kommode oder ein Gebilde an der Wand sein. Ein zentrales Bild sollte die Mitte bilden. Ist man selber schon ein Star, nimmt man sein eigenes, (oder einen kaputten Spiegel) ansonsten Tilo Wolff. Um das ganze herum werden Kerzen, Steine, Ketten, Taubenskelette und Fotos von sich und allen möglichen Leuten, mit denen man sich irgendwo mal fotografieren lassen hat; drapiert. Originalautogramme und Widmungen sind auch sehr schön. Eintrittskarten von Clubs und Konzerten sammeln. Man muß ständig nachweisen können dass man dabei war! Die Musik Es ist bei der heutigen Vielfalt leider unmöglich sich genau zu definieren. Ein paar Tips. Die wichtigsten Sachen stehen in den Zeitungen "Zillo" "Sonic Seducer" "Orkus" und "Gothic". Auf jeden Fall sollte die Musik immer düster, traurig, mystisch und schwer sein. "The Cure" sind nie falsch. "Lacrimosa" (aber nur die alten Sachen, bevor sie so heavy geworden sind). "Illuminate" auf jeden Fall. Die Texte sollten immer vom Tod, dem Leiden, quälendem Sex und Ähnlichem handeln. Auf so viele Konzerte wie möglich gehen! Dort aber nie "ausrasten". Möglichst kleine unbekannte Bands suchen, und diese sobald sie bekannter werden, als "Verräter" abstempeln und verteufeln. Autogramme sammeln und zum Vorzeigen parat haben. Immer behaupten man würde "Tilo Wolff" kennen, auch wenn man nur mal drei Meter von ihm an irgendeiner Bar gestanden hat. Gern gesehen ist auch die gegenteilige Variante, das man absoluter "Lacrimosa-Hasser" ist. Die Interessen Natürlich beschäftigst Du Dich mit schwarzer Magie. Gott ist sowieso tot, und Satan lebt. Du glaubst an Horoskope der finstersten Art, Mondzeichen, und kennst die "Satanische Bibel" von Anton Szandor LaVey auswendig. Auch das sechste und siebte Buch Mose und natürlich das Nekronomicon. Versuche so viel wie möglich über schwarze Messen in Erfahrung zu bringen. Nutze die Chance und halte selber welche ab. Klar gibt es immer Risiken, aber das Kennenlernen von Leuten und Opfern von Jungfrauen, macht eventuell fehlgeleitete Geisterbeschwörungen durchaus zu Gewinnen. Du bist ein Magier, ein Fürst der Finsternis, eine Hexe, oder dunkle Prinzessin, ein Vampir. Bluttrinken solltest du dir genauso angewöhnen, wie das nächtliche Umdrehen von Grabkreuzen und Schänden von Christenfriedhöfen. (Ein Tip noch zum Bluttrinken. Versuche es am Anfang mit Tabascosoße und Vodka. Schmeckt wie Bloody Mary! Laß es nur niemanden merken!) Beschäftige dich mit Runenmagie und alten germanischen, sowie keltischen Bräuchen. Auch das dabei gelegentliche Abrutschen in die Rechte Szene ist nicht so schlimm. Die meisten Gothics sind totale Faschisten! Also keine falsche Scheu!! (Außerdem schütz es einen vor den Angriffen der Skinheads. Eine Taktik die schon viele Schwule erfolgreich anwenden, in dem sie das Äußere dieser Leute imitieren.) Äußere permanente Selbstmordabsichten, und formuliere diese in Kettenbriefe und Mails. Diese aber immer mit ein paar düsteren Gedichten und mindestens einer eindeutigen Schuldzuweisung. Wenn du dabei nicht auf die Gesellschaft, Politik oder deine Eltern zurückgreifen willst, nimm einfach "Micha". Irgendeinen Micha gibt es immer. Und der ist Schuld. Sei nicht zimperlich dabei, deine Selbstmordgedanken in Drohungen gegen andere umzumünzen und ziehe sie so mit ins Verderben!! Überhaupt ist das Internet die totale Plattform für Dich! Trage dich in jeder Gothicseite im Web ein. Benutze Nicknamen wie Anna666, Vampyre oder Belial. Grüße immer mit "stay dark", "Heil Satan", "carpe noctem" und ähnlichem. Beschimpfe andere Gothics als "Freizeitgrufties", beleidige die eine oder andere Band als "Kitsch", "Plagiat" oder "sowieso nicht Gothic". Das alles natürlich anonym!! Immer mit Nicknamen. Denn welcher Gothic heißt schon Mathias oder Karin? Nun kommt der schwierige Teil! Der eigentliche Anschluß an die Szene ...zu der Du nach eigener Aussage aber sowieso nicht gehörst, da sie nicht mehr so wie früher ist, wo man noch "Sisters of Mercy" gehört hat. Merke! Früher war sowieso alles immer besser, besonders im Osten! Hänge in allen möglichen Clubs rum, damit du gesehen wirst, aber spreche nie jemanden an! Und gehe nicht alleine hin. Habe immer ein paar Leute dabei, die du kennst, oder grüße einfach mal ab und zu jemanden. Du mußt einfach dazu gehören. Gib nie zu wenn du neu bist. Starre andere Gothics, die vielleicht perfekter gestylt sind als du, nicht an. Fotografiere sie nicht!!! Fahre jedes Jahr zum WGT nach Leipzig, aber hüte dich da vor solchen Spaßvögeln, die lachen, sich amüsieren, Witze erzählen und vielleicht sogar auf dich zukommen um freundlich mit dir zu reden. Dies sind die falschen Propheten!!! Ein böser Blick in ihre Richtung reicht meist, und sie verpissen sich! Wenn alles nicht klappt, schalte im "Zillo" oder einem der anderen Magazine eine Annonce mit folgendem Wortlaut: "Einsame/r dunkle/r Prinzessin/Prinz aus dem Raum HB/ LZ o.ä. mit Interesse für HIM, Lacrimosa, schwarzer Magie, romantischen Nachtspaziergängen, ca 170cm groß, 46kg, lange schwarze Haare, sucht Gleichgesinnte die sie/ihn in die schwarze Szene einführen. Bitte helft mir! Mein Leben hat sonst keinen Sinn mehr!" Das Berufsleben Auch ein Goth kann sich meist nicht den Widrigkeiten der Realität vollständig entziehen, da auch er Geld verdienen muß um seinen Kühlschrank zu füllen. In Anbetracht des erstrebten Idealgewichtes müßte dafür eigentlich ein gelegentlicher Gang zum Sozialamt reichen.... Aber er braucht viel, viel mehr Geld, für das perfekte Ausstaffieren seines Outfits, die vielen und langen Anfahrten zu Konzerten und Clubveranstaltungen... Er muß also arbeiten!!!! Nun, nicht jeder kann seinen Traumjob ausüben. Nur wenige Gothics haben es wirklich geschafft, als Friedhofswärter, Journalist, Dichter oder gar Musiker zu arbeiten und damit Geld zu verdienen. (Wobei gerade die beiden letzt genannten Kategorien immer behaupten werden, damit kein Geld zu verdienen!!!) Als Goth davon zu träumen, auf einem städtischen Friedhof als Gärtner oder gar Steinmetz angestellt zu werden, ist leider genauso unrealistisch wie für ehrliche, idealistische Normalbürger Bundeskanzler zu werden. Deshalb müssen wir nach Alternativen suchen. Ein Hauptbetätigungsfeld könnten Gothics in Archiven aller Art finden. Hier ist es meist ruhig und kühl, oft auch staubig, und der Chef hat weniger Probleme mit dem Outfit seines Angestellten, da dieser ja nie ans Tageslicht kommt. Da meist kein anderer Lust auf diese Tätigkeit hat, ist man auch nicht genötigt nervende Kommunikation mit Arbeitskollegen zu führen. Leider haben Kirchen immer noch ein Problem mit Leuten, die sich als Gothics zu erkennen geben. Sonst böten diese nämlich eine Menge Arbeitsmöglichkeiten. Das Verwalten der Sterbemeldungen im Gemeindeblatt. Kronleuchter und Glocken putzen. Altarkerzen zurechtschnitzen. Messwein probieren.... Oh welch ein Schlaraffenland!!! Zurück zur Realität. Wenn ein Goth doch an die Öffentlichkeit möchte, also in der sogenannten Dienstleistungsbranche arbeiten will, dann gibt es Klamottenläden. Wie z.B. X-tra!! Die Öffnungszeiten sind einem gothtypischen Tagesablauf angepaßt. Man kann sich komplett mit den Waren eindecken, und das meist noch zu Angestelltenpreisen. Seine in Clubs erworbenen Fähigkeit des arrogant und desinteressiert Guckens ist hier ebenso angebracht wie das ständige Präsentieren von Originalautogrammen. Die Kreativen unter Euch, sollten versuchen als Friseure, Tattoo- und Piercingkünstler zu arbeiten, oder einfach eine Anstellung in einem der Szeneläden zu finden. Hinter der Bar eines Gothicclubs zu arbeiten ist fast genauso cool wie ein Star zu sein. Wenn ihr euch mit neuen Ideen selbstständig machen wollt, empfehle ich die Idee eines "Bleichungsstudios". Sozusagen die Invertierung eines Solariums! Auf jeden Fall sollte man bei jeder Anstellung sein Hauptaugenmerk darauf richten, dass man auch weiterhin seinem Outfit treu bleiben kann. Nichts ist schlimmer als z.B. als Regalauffüller in einem Supermarkt zu arbeiten, mit einem blauen Kittel und blödem Namensschild, und dann von Szenebekanntschaften entdeckt zu werden. Meist bleibt nur die Alternative als Produktionshelfer in irgendeinem großen Konzern am Fließband zu stehen. Wo man auf Grund des hohen Ausländeranteils auch keine Kommunikation betreiben muß. Aber Achtung vor jungen türkischen Männern!! Die halten einen meist für schwul, und das sind wir doch nicht!!!! Oder? Ich weiß das es schwer ist, und auch ich nicht alle Antworten weiß..... Deshalb bin ich auch weiterhin über Anregungen und Tips sehr erfreut!! Humor? Geht natürlich nicht! GOTHICS lachen nicht!!! Es sei denn man startet so lustige Aktionen wie, mit einem "Soko Friedhof" Aufkleber am Auto durch Witten zu fahren. Oder sich mit roter Farbe "When Satan lives" an das Fenster zu schmieren. In einigen Bundesländern ist es aber empfehlenswert die deutsche Übersetzung zu verwenden, da der größte Teil der Bevölkerung kein Englisch versteht. Oder mit einer Gruppe perfekt durchgestylter Grufties nach Reichenbach fahren und von der Göltzschtalbrücke Bungeejumping zu machen. Weitere Ideen sind immer wieder gern gesehen. Laßt Eurer Phantasie freien Lauf! Partnersuche Bei der Suche nach einem geeigneten Partner ist natürlich keine Energie an Freizeitgruftis zu verschwenden! Beobachtet eure Auserwählte oder euren Auserwählten sorgfältig und über einen längeren Zeitraum, damit ihr sicher gehen könnt, dass sie/er fest in der Szene etabliert ist. Nachdem ihr euch davon überzeugt habt, könnt ihr mit der Kontaktaufnahme beginnen. Dabei ist erste Priorität, dass ihr nicht als "um ihre/seine Gunst werbend" erkannt werdet. verhaltet euch dieser Person gegenüber mit gesteigerter Arroganz! Kontaktaufnahme erfolgt weder durch interessierte Blicke noch durch freundliche Gesten, geschweige einer Einladung zu einem Drink. Stellt euch einfach abseits und desinteressiert in eine Ecke, die bevorzugt mit Kerzen ausgeleuchtet ist. Das romantisiert eure todessehnsüchtigen Gesichtszüge und erweckt selbst in dieser selbstmitleidigen Szene Interesse. Wichtig ist in dieser Phase, dass ihr euren leichenblassen Hals entblößt, damit er/sie früher oder später "anbeißen" kann. Wenn Ihr das Gespräch doch eröffnet, dann immer mit einem: "Du siehst aber schlecht aus! Geht es dir nicht gut?" Hierzu kann man auch mit Hilfe von Theaterschminke Selbstmordnarben an den Handgelenken vortäuschen und diese geschickt aufblitzen lassen. Familiengründung Grundsätzlich gründen Gothpaare keine Familie, da alles sowieso keine Zukunft hat. Sie wollen keine Kinder in die Welt setzten, um sie nicht dem Grauen dieser Wirklichkeit auszusetzen. Widere Umstände (z.b. das latex-kondom hat nicht gehalten was es versprach) zeigen jedoch, dass vereinzelt doch Nachwuchs gezeugt wird. In solchen doch zutiefst unglücklichen Situationen heißt es RUHE bewahren. die 40 kg-schwerwiegende, werdende Goth-Mutter kann ihre Umstände unter schönen Samtkleidern lange verheimlichen. Ist der kleine Nachwuchsgoth dann doch geschlüpft, gibt es nur eine Möglichkeit, sich weiter in der Szene zu bewegen: der/die kleine Vampirbrut muß sofort die passende "schwarze" Erziehung genießen und sich ins Gesamtbild fügen. das heißt: Der Kleine muß stets an die Leine (bzw. Kette!) genommen werden und darf auf keinem Fall laute Schreie inmitten einer schwarzen Messe loslassen (schwarzes Isolierband kann da Wunder wirken). Praktisch ist so ein kleiner Wurm als Katzenersatz beim Vortäuschen von Opferritualen. Der kleine Goth sollte niemals in weißen Pampers gesehen werden (Ersatz bietet hier "always black", man muss zwar öfter wechseln, aber das soll es mal wert sein!). Dem Kleinen sollte niemals ein Lächeln entgegengebracht werden, um so leichter hat er es, wenn er sich später selbst in der Szene beweisen muss. Auch sollte der kleine Goth auf keinem Fall Besitzer eines weltlichen Namens sein. Die Namensfindung ist denkbar einfach: man hänge an einen in der Szene anerkannten Namen nur "jr." an, dann kann nichts schiefgehen. Der kleine Goth beschäftigt sich niemals mit herkömmlichem Spielzeug. Doktorspielchenersatz bietet der neuartige "Bondage-Koffer" von Beate Uhse speziell für kleine Fesselspielchen. Außer einer Voodoopuppe besitzt der kleine Goth keine Puppen. Von einer Goth-Barbie ist abzuraten, da diese nicht den abgemagerten Idealen der Gothics entspricht. (Außerdem handelt es sich hierbei um "Kommerzkacke"!!) Spezielle Anfertigungen sind bedingt erlaubt. Was noch wichtig ist: wenn der kleine Goth Zähne bekommt - niemals mit gewöhnlichen Beißringen arbeiten. Nachbildungen gibt es jetzt auch in Latex! Oder Gummifledermäuse verwenden. Das vermittelt ihm schon früh ein gesundes Verhältnis zu fetischähnlichen Aktivitäten. Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Auch Kindernahrung und Muttermilch kann mit Hilfe von Lebensmittelfarbe ein sattes Blutrot erhalten.